Kinder stärken - Fachkräfte stärken: Für ein gelingendes Miteinander

23. Neustädter Kita-Fachtagung


Tagungsablauf

 

ab 09:00 Uhr      Anmeldung

09:30 Uhr           Begrüßung im großen Saal

09:45 Uhr           Vortrag (Julia Bialek)

10:45 Uhr           Pause/Informationsstände

11:30 Uhr           Workshops (6 Workshops parallel)

12:45 Uhr           Mittagspause

13:45 Uhr           Weiterführung der Workshops

15:45 Uhr           Ausgabe der Teilnahmebescheinigungen und Tagungsende



Vortrag: "Was macht Kitas stark? Aspekte einer Sicherheit gebenden Haltung für alle"
Um Stärke entwickeln zu können, benötigt jeder Mensch die Sicherheit, die es ihm ermöglicht, sich Neuem und Herausforderndem zuwenden und stellen zu können. Wird dies erfolgreich bewältigt, entstehen Entwicklungsprozesse, die Handlungsfähigkeit auch in schwierigen Situationen ermöglichen. Sicherheit wird uns durch unser Nervensystem vermittelt, das zu jedem Zeitpunkt unseres Lebens in einem unbewusst ablaufenden Prozess alles, was wir erleben, auf diesen Aspekt hin bewertet und darauf reagiert. Dies ist ein hoch individueller und situativer Prozess, der deutlich macht, wie herausfordernd das Arbeitsfeld einer Kindertagesstätte ist, da sowohl Fachkräfte als auch Kinder und ihre Familien ständig neue Herausforderungen auf unterschiedlichen Ebenen bewältigen müssen und dafür individuelle Bedürfnisse nach Sicherheit erkannt und erfüllt werden müssen.

Damit Kindertagesstätten für alle Beteiligten zu einem sicheren Ort werden können, an denen Entwicklung möglich ist, soll in diesem Vortrag der Aspekt von Sicherheit im Hinblick darauf beleuchtet werden, wie damit die Bewältigung von Herausforderungen möglich werden. Dafür werden Aspekte von neurobiologischer Forschung, Bindungstheorie und traumasensiblen Ansätzen mit Erfahrungen aus der Praxis verbunden und dargestellt.

Referentin:
Julia Bialek ist Dipl. Pädagogin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Traumapädagogin/Traumafachberaterin, Traumatherapeutin (SEP) und systemische Familientherapeutin. Sie ist seit 12 Jahren in der Leitung und als Referentin tätig am "Traumapädagogischen Institut Norddeutschland". Seit 2016 arbeitet sie außerdem als Lektorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen im Fachbereich "Inklusive Pädagogik".



Workshop 1: "Verstehen von Verhaltensweisen als Schlüssel der pädagogischen Arbeit"
Verhaltensweisen von Kindern sind immer Ausdruck von zugrundeliegenden Bedürfnissen und Botschaften. Pädagogische Interventionen, die das Prinzip gleicher Regeln für alle Kinder verfolgen, berücksichtigen dies nicht ausreichend. In diesem Workshop sollen, ausgehend von Fallbesprechungen Methoden vorgestellt werden, mit denen die individuellen Dynamiken, die Ausdruck der Verhaltensweisen sind, analysiert werden können. Gleichzeitig sollen daraus Methoden zu einer stress- und traumasensiblen Alltagsgestaltung sowie mögliche Kriseninterventionen entwickelt werden.

Referentin:
Julia Bialek ist Dipl. Pädagogin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Traumapädagogin/Traumafachberaterin, Traumatherapeutin (SEP) und systemische Familientherapeutin. Sie ist seit 12 Jahren in der Leitung und als Referentin tätig am "Traumapädagogischen Institut Norddeutschland". Seit 2016 arbeitet sie außerdem als Lektorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bremen im Fachbereich "Inklusive Pädagogik".

 

Workshop 2: "Selbst- und Teamfürsorge als Basis für eine gesunde Kita" - für Leitungskräfte
Ein turbulenter Kita-Alltag lässt Leitungskräften häufig genug kaum Zeit zum Durchatmen. Unterschiedliche Erwartungen, vielfältige Aufgaben und Krisenmanagement erzeugen Hektik und führen zu Stress und Überlastung.  Und auch dazu, die eigenen Grenzen auszudehnen. Demgegenüber steht die Anforderung, die Bedürfnisse der Kinder zu achten und ihnen ein gesundes Aufwachsen in der Kita zu ermöglichen. In diesem Workshop soll das daraus entstehende Spannungsfeld beleuchtet und reflektiert werden. Zudem soll gemeinsam überlegt werden, welche Handlungsmöglichkeiten helfen, mehr Selbst- und Teamfürsorge im Alltag umzusetzen, um den Kindern ein gutes Vorbild zu sein. Dieser Workshop richtet sich in erster Linie an (stellvertretende) Leitungskräfte.

Referentin:
Sabine Bertram ist Dipl. Pädagogin, Coach und Supervisorin (DGSv) sowie nifbe-Prozessbegleiterin. Sie arbeitet außerdem als Moderatorin und hat einen eigenen Bildungsfrauen-Podcast.

 

Workshop 3: "Starke Wurzeln, starke Kinder: Wie das Verstehen von Entwicklungstrauma und Nervensystem das Wohlbefinden der Jüngsten fördert"
In diesem Workshop tauchen die Teilnehmenden tief in die komplexe Welt des Nervensystems und der Entwicklungstrauma ein, um ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse und Herausforderungen unserer jüngsten Schützlinge zu entwickeln. Sasja Metz, eine der bekanntesten Nervensystem-Expertinnnen im deutschsprachigem Raum, renommierte Traumatherapeutin und Bestseller-Autorin, zeigt auf, wie frühkindliche Erfahrungen das Nervensystem prägen und langfristige Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Entwicklung der Kinder haben können. Mit fundiertem Wissen und praxisnahen Beispielen wird vermittelt, wie das Nervensystem auf frühe Traumata reagiert und welche Strategien helfen, Kinder gezielt in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Ein tiefes Verständnis des Nervensystems ist entscheidend, um Kindern nicht nur Stärke, sondern auch die nötige Sicherheit und Geborgenheit zu geben, die sie für eine gesunde Entwicklung benötigen. Die Teilnehmenden lernen anhand anschaulicher Erklärungen aus der Traumatherapie und Neurobiologie, die subtilen Signale von Entwicklungstrauma zu erkennen und darauf angemessen zu reagieren, um die Kinder nachhaltig zu stärken.

Dieser Workshop bietet wertvolle Strategien und Werkzeuge zur Schaffung einer liebevollen und unterstützenden Umgebung im Kita-Alltag und stärkt gleichzeitig die Fachkräfte selbst. Ziel ist es, den Teilnehmenden umfassendes Wissen und umsetzbaren Methoden an die Hand zu geben, um Kinder in ihrer Entwicklung optimal zu begleiten und ihnen zu helfen, starke und gesunde Wurzeln für ihr zukünftiges Leben zu entwickeln.

Referentin:
Sasja Metz ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Traumatherapeutin und hat eine dreijährige Ausbildung in Somatic Experiencing®, sowie eine NARM-Ausbildung absolviert. Zusätzlich ist sie EmbodiCode®-Mentorin. Sie hat einen Bestseller zum Thema geschrieben "Goodbye Drama - Selbstliebe, ResilienzResilienz|||||Resilienz kann als "seelische Widerstandsfähigkeit" verstanden werden mit der Fähigkeit Krisen zu meistern und diese als Anlass für Selbstentwicklungen zu nutzen. In der Resilienzförderung geht es speziell darum die Widerstandsfähigkeit von Kindern und Erwachsenen in belasteten und risikobehafteten Lebenssituationen durch schützende Faktoren zu entwicklen, zu ermutigen und zu stärken. Ein verwandter Begriff ist der der Salutogenese.  und Ausgeglichenheit fördern".

 

Workshop 4: "Raum und Zeit - Wie kann es gelingen, die Bedürfnisse und Themen der Kinder in einem Raum zu berücksichtigen? Wie schaffen wir Räume zum Wohlfühlen und Erforschen?"
Kita-Kinder verbringen immer mehr Zeit in der Institution Kita, somit befinden sie sich die meiste Zeit des Tages im außerhäuslichen Umfeld. Umso wichtiger ist es, das Raumangebot in der Kita auf den Prüfstand zu stellen und Räume zu schaffen, die einladen zum Spielen, Verweilen, Lernen und Wohlfühlen. Durch eine gute Raumatmosphäre können Stressfaktoren im Alltag minimiert und die Beziehung zwischen Fachkraft und Kind gestärkt werden.

In diesem Workshop wollen wir uns gemeinsam auf den Weg machen und die wichtigen Aspekte von Raumgestaltung beleuchten. In einem theoretischen Teil werden wir auf gesetzliche Rahmenbedingungen und auf best-practice-Beispiele schauen. Wir schauen darauf, wie Räume wirken und welche Auswirkungen sie auf unser Wohlbefinden haben. Im Anschluss werden wir durch praktische Methoden in den Kitaalltag eintauchen und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten kennenlernen.

Referentin:
Kathrin Schink ist Erzieherin, Kitafachwirtin, nifbe-Prozessbegleiterin, Kitaleitung und Marte Meo Practitionerin.



Workshop 5: "Bausteine einer emotional gesunden Kita: Mit positiver Beziehungsgestaltung ein gutes Fundament für Resilienz und Wachstum schaffen"

Eine gesunde Kita lebt von gesunden Begegnungen. Sie sind der Nährboden für die kindliche Entwicklung. Kinder sind daher sehr empfänglich für positive Beziehungssignale. Diese Empfänglichkeit bietet gleichzeitig den Fachkräften eine besondere Chance für die eigene Gesundheitsfürsorge, denn: Eingestimmte, positive Begegnungen tun immer beiden Seiten gut! Der Schlüssel für den Zugang zu dieser zwischenmenschlichen Kraftquelle liegt in der Selbstwahrnehmung der Fachkräfte. Dieser Workshop bietet Praxis-Impulse zum bewussten Spiel mit gesunderhaltender und wachstumsfreundlicher Beziehungsgestaltung im Kita-Alltag. Neurobiologische Eckdaten helfen bei der Einordnung und Definition von guten, gehirngerechten Beziehungen. Die Grundlage des Workshops ist das ICDP*-Haus zum nachhaltigen Resilienzaufbau durch positive Interaktion.

*ICDP: "International Child/Care Development Programme" ist ein alltagstaugliches, ressourcenorientiertes Trainingsprogramm zur Stärkung der Fürsorge-Potenziale anhand von 8 Leitlinien der Positiven Interaktion. Weltweit seit 30 Jahren erfolgreich angewandt und von der WHO akkreditiert, wird es erstmals durch Rita Crecelius auch in Deutschland angeboten.

Referentin:
Rita Crecelius ist Diplom-Psychologin und ICDP-Interaktionstrainerin, zertifiziert von der internationalen Foundation für ICDP mit Sitz in Norwegen (www.icdp.info). Das "International Child Development Programme" (ICDP) ist ein seit über 30 Jahren weltweit erfolgreich etabliertes Trainingsprogramm zur Stärkung von Fürsorgebeziehungen anhand von acht einfachen Leitlinien der Positiven Interaktion. Rita Crecelius ist von der internationalen ICDP-Foundation in Norwegen als einzige autorisiert, das Trainingsprogramm in Deutschland zu verbreiten. In Beratung - Coaching - Training ist ihr Motto: In Menschlichkeit wachsen.

 

Workshop 6: "Die Bedeutung der Pädagogischen Haltung in der Arbeit im Krippenbereich (U3) - Pädagogische Haltung als Fundament verstehen"
In diesem Workshop erfahren Sie, warum gerade im Krippenbereich, d. h. in der pädagogischen Arbeit mit Kindern unter drei Jahren, die Haltung der Fachkräfte eine zentrale Rolle spielt. Diese Haltung prägt die gesamte Interaktion und Qualität der Beziehungsgestaltung mit den Kindern und bildet die Basis für deren Wohlbefinden, Entwicklung und Lernfähigkeit. Der ProfessionalisierungProfessionalisierung|||||Eine Professionalisierung findet im weiteren Sinne statt wenn die Entwicklung einer privat oder ehrenamtlich ausgeübten Tätigkeit zu einem  Beruf wird. Im Rahmen der Professionalisierung werden häufig Qualitätsverbesserungen und Standardisierungen erreicht. Professionalisierung bedeutet auch die Entwicklung eines Berufs zu einer Profession, darunter wird meist ein akademischer Beruf mit hohem Prestige und Anerkennung verstanden.  sprozess der Haltung ist ein fortlaufender Prozess der Reflexion, des Lernens und der Weiterentwicklung. Es geht darum, die eigene Haltung immer wieder zu hinterfragen, neue Erkenntnisse zu gewinnen und die eigene Praxis kontinuierlich zu verbessern. Es wird beleuchtet, wie eng die Selbstständigkeit der Kinder mit der pädagogischen Haltung des pädagogischen Personals im Krippenbereich verbunden ist. Ziel dieses Workshops ist es, die eigene Haltung als Fundament seiner Arbeit zu verstehen, die Selbständigkeit der Kinder zu fördern und autobiografische Reflexionsprozesse anzustoßen.

Referentin:
Charlene Ottow ist Heilerziehungspflegerin, Heilpädagogin, Referentin und nifbe-Prozessbegleiterin.

 

Kooperationspartner*innen: 
Logo VHS Hannover Land nifbe Grundlogo



Hier kommen Sie zur Anmeldung.




 

Veranstaltungsdetails

Nummer:2025-04-02
Typ:Tagung
Beginn:02.04.2025 um 09:00 Uhr
Ende:02.04.2025 um 15:45 Uhr
Straße:Schlossstr. 1
Ort:31535 Neustadt am Rübenberge
Gebühr:115.00 Euro
Anmeldeschluss:26.02.2025

Kontakt

Name: Angela Franke
Institution: vhs Hannover Land
Email: franke@vhs-hannover-land.de