Das Forschungsprojekt "Auswirkungen des Mentoren-Programms " Balu und Du" auf die körperliche Stressregulation unter besonderer Berücksichtigung persönlicher Mentor-Kompetenzen" ist ein Kooperationsprojekt zwischen der psychologischen Forschungsstelle Begabungsförderung des nifbe (Leitung: Prof. Julius Kuhl) und dem Mentorenprogramm "Balu und Du" (Leitung: Prof. Hildegard Müller-Kohlenberg). "Balu und Du" ist ein seit 2002 bestehendes ehrenamtliches Projekt, dessen Träger als gemeinnütziger Verein eng mit der Universität Osnabrück kooperiert. Das Ziel von "Balu und Du" liegt im Bereich der selektiven primären Prävention: Gefährdete Kinder sollen in einem Alter, in dem sich Fehlentwicklungen noch relativ leicht wegen der starken intrinsischen Ausrichtung an erwachsenen Vorbildern modulieren und korrigieren lassen, in ihrer sozialen Kompetenz und Integrationsfähigkeit gestärkt werden. Das geplante Kooperationsprojekt mit der Forschungsstelle Begabungsförderung hat zwei thematische Schwerpunkte: Zum einen soll im Rahmen eines Prä-post-Kontrollgruppendesigns die Auswirkung der spezifischen Beziehungserfahrung, die den Kindern im Rahmen von " Balu und Du" geboten wird, auf den zentralen körperlichen Indikator der Stressregulation geprüft werden, auf den Cortizolspiegel der Kinder. Da Zusammenhänge zwischen anhaltenden oder häufigen körperlichen Stressreaktionen mit der Hirnentwicklung, sowie der psychischen und körperlichen Gesundheit gut belegt sind, würde ein solcher Nachweis eine besonders aussagekräftige Bestätigung für die Wirksamkeit und den richtungsweisenden Impuls des Mentorenprogramms erbringen. Der zweite, korrespondierende Schwerpunkt des geplanten Projektes konzentriert sich auf die Frage, welche persönlichen Kompetenzen der Mentoren für positive Auswirkungen auf die Stressregulation der Kinder in besonderer Weise verantwortlich sind. Die Forschungsstelle Begabungsförderung arbeitet mit einem diagnostischen Instrument ("Entwicklungsorientierte Systemdiagnostik"), das gut geeignet erscheint, die relevanten persönlichen Kompetenzen bei den Mentoren zu identifizieren. Langfristig verfolgt die Forschungsstelle das Ziel, ein Förderprogramm für Mentorenkompetenzen zu entwickeln, das auf Schlüsselkompetenzen stark berücksichtigt und in die praktische Ausbildungseinheiten für pädagogische und psychologische Berufsfelder einfließen kann.