Deutungskompetenzen kindlicher Selbstbildungsprozesse

Eine qualitative Studie mit ErzieherInnen

Projektbeschreibung:

Im Projekt werden Deutungskompetenzen von ErzieherInnen untersucht, um jene Faktoren genauer identifizieren und beschreiben zu können, die die Wahrnehmung kindlicher Selbstbildungsprozesse bzw. deren Reflexion durch das Fachpersonal in Kindertagesstätten strukturiert. Deutungsmuster als subjektive bzw. soziale Sinnzusammenhänge strukturieren die Wahrnehmung, um Orientierung im Alltagshandeln zu ermöglichen. Komplexe Bildungsweisen von Kindern werden in der Praxis von ErzieherInnen meist unterschiedlich wahrgenommen und interpretiert oder auch als solche gar nicht erkannt. Im Zusammenhang mit der ProfessionalisierungProfessionalisierung|||||Eine Professionalisierung findet im weiteren Sinne statt wenn die Entwicklung einer privat oder ehrenamtlich ausgeübten Tätigkeit zu einem  Beruf wird. Im Rahmen der Professionalisierung werden häufig Qualitätsverbesserungen und Standardisierungen erreicht. Professionalisierung bedeutet auch die Entwicklung eines Berufs zu einer Profession, darunter wird meist ein akademischer Beruf mit hohem Prestige und Anerkennung verstanden.  sdebatte ist von Interesse, in welcher Art und Weise Wissensformen zur Deutung kindlicher Bildungsprozesse genutzt werden und wie subjektive Deutungsmuster von ErzieherInnen entstehen bzw. reflektiert werden. Fragestellungen im Einzelnen: + Welche Deutungsmuster liegen ErzieherInnen der Wahrnehmung und Interpretation kindlicher Bildungsprozesse zugrunde? + Wie stellen ErzieherInnen Bezüge oder Anschlussmöglichkeiten zwischen den beobachteten kindlichen Handlungen und den Bildungsplänen her? + Welche Rolle spielt das in Ausbildung / Weiterbildung erworbene Wissen? + Welche Rolle spielen Beobachtungs- und Gesprächskulturen mit allen am Bildungsprozess Beteiligten? + Welche biografischen Besonderheiten wie z. B. eigene Kinder, Geschlecht oder Migration beeinflussen Deutungsweisen bzw. Interpretationsmuster? Das empirischempirisch|||||Empirie bezeichnet wissenschaftlich durchgeführte Untersuchungen und Erhebung, die gezielt und systematisch im Forschungsfeld oder im Labor durchgeführt werden. Empirische Forschungen können durch verschiedene Methoden praktisch angewendet werden.e Material wird anhand offener und teilstrukturierter Interviews zu alltäglichen Bildungssituationen (Videosequenzen) mit 30 Erzieherinnen und Erziehern erhoben. Ergänzt werden die qualitativen Daten durch eine standardisierte Erhebung biografischer Daten wie z. B. Berufserfahrung und Ausbildungsstand, Beobachtung- und Dialogkultur etc. Eine anschließende fallanalytische Rekonstruktion (Kasuistik / Grounded Theory) isoliert Merkmalsgruppen von Deutungsmustern und die darauf einwirkenden Faktoren. Eine professions- und bildungstheoretische Reflexion fasst die Ergebnisse im letzten Projektabschnitt zusammen, um die Anschlussfähigkeit an den wissenschaftlichen DiskursDiskurs|||||Der Begriff Diskurs kann verschiedene Bedeutungen haben, wurde ursprünglich jedoch als  „hin und her gehendes Gespräch“ verwendet. Weitere Bedeutungen sind: theoretische Erörterung, systematische, methodische Abhandlung, gesellschaftliche Auseinandersetzung, Erörterung. Sinnverwandt sind auch Debatte, Diskussion, Disput.  zu gewährleisten und den Transfer in die Praxis zu ermöglichen.

Projektdetails

Projektart:Forschungsprojekte
Laufzeit:01.10.2008 - 30.09.2011
Hochschule:HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst, Hildesheim, Holzminden, Göttingen
Straße:Hohnsen 4
Ort:31134 Hildesheim

Ansprechpartner

Name: Prof. Dr. Stefan Bree
Email: bree@hawk-hhg.de