Inklusion und individuelle Förderung in der Grundschule

Projektbeschreibung:

Eine Sekundäranalyse aus dem Projekt „Individuelle Förderung in der Grundschule. Individuelle Förderung in der Grundschule. Eine empirische Untersuchung zu Positionen von GrundschullehrerInnen

Leitung:

 

Team:




Hintergrund und Ausgangsüberlegungen


Bei der Auswertung des Projekts „Individuelle Förderung in der Grundschule. Eine empirische Untersuchung zu Positionen von GrundschullehrerInnen“ (vgl. Solzbacher et. al. 2012), das 2010/2011 von der Forschungsstelle Begabungsförderung durchgeführt wurde, zeigte sich als ein interessantes Ergebnis, dass sich die Akteure in den Schulen in Bezug auf Inklusion nicht nur in einer Zeit des Umbruchs befanden, sondern auch dass sich wiederkehrende Muster abzeichneten.
Das Inkrafttreten der Behindertenrechtskonvention und die damit verbundene praktische Umsetzung des Inklusionsgedankens in deutschen Schulen stellt viele Lehrkräfte vor neue Herausforderungen – auch da sie in ihrer schulischen und beruflichen Ausbildung und in ihrem praktischen Schulalltag häufig kaum Berührungspunkte mit inklusiver Pädagogik hatten. Die in der Untersuchung sichtbar werdenden Muster könnten hier eine hohe Relevanz für den Prozess der Annäherung an Inklusion haben.
Vor diesem Hintergrund wurde sekundäranalytisch der Frage nachgegangen, welchen Erkenntniswert die Befunde zu individueller Förderung für die aktuelle Herausforderung Inklusion haben. 


Ergebnisse

Zum einen begrüßen die von uns befragten Lehrkräfte Inklusion durchgehend als Bereicherung. Zugleich wird aber auch deutlich, dass neben mangelnden Rahmenbedingungen weitere Faktoren die reibungslose und erfolgreiche Umsetzung der Inklusion behindern. Als eine solche Behinderung ist in erster Linie die sehr kurzfristige Implementierung der Inklusion zu nennen, die es Lehrkräften erschwert, sich auf die notwendigerweise neuen Gegebenheiten, wie bspw. die Zusammenarbeit mit Förderschullehrkräften sowie auf die individuellen Bedürfnisse einer stark heterogenen Schülerschaft einzustellen. Hier geben die Analyseergebnisse wichtige Hinweise. Hilfreich für die Umstrukturierung zur inklusiven Schule scheinen eine gleichberechtigte Zusammenarbeit im Team und eine bereits auf individuelle Förderung ausgerichteten Schulstruktur, vor allem aber eine prozesshafte Veränderungen hin zu einer inklusiven Schule zu sein.

Ergebnisse dieser Sekundäranalyse wurden bereits in Vorträgen im Jahr 2013 vorgestellt.
Aus der Sekundäranalyse hervorgegangene Publikationen finden Sie auf unserer Publikationsliste.

 
Literatur:

Solzbacher, C., Behrensen, B., Sauerhering, M., & Schwer, C. (2012). Jedem Kind gerecht werden?: Sichtweisen und Erfahrungen von Grundschullehrkräften. Praxiswissen Unterricht. Köln: Carl Link.



Projektdetails

Projektart:Forschungsprojekt
Laufzeit:01.09.2013 - 31.12.2014
Träger:nifbe-Forschungsstelle Begabungsförderung
Straße:Heger-Tor-Wall 19
Ort:49082 Osnabrück