Sexuelle Bildung von Anfang an

Oder warum Sexualität ein elementar-pädagogisch bedeutsames Lernmoment ist

Inhaltsverzeichnis

  1. 1.1 Sexualpädagogik- ein Teilgebiet der Sozialpädagogik
  2. 1.2 Sexualerziehung als Sozialerziehung
  3. 1.3 Von der Sexualaufklärung über die Sexualpädagogik hin zur sexuellen Bildung
  4. 2. Sexuelle Bildungskompetenzen
  5. 2.1 Sexuelle Bildungskompetenzen in einzelnen Handlungsfeldern
  6. 2.2 Sexuelle Bildung & sexuelle Entwicklung in der Kindheit
  7. Sexuelle Entwicklung im Jugendalter
  8. 3. Sexuelle Bildung & Arbeit mit Sorgeberechtigten
  9. 3.1 Der Elternabend
  10. Literatur

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1.3 Von der Sexualaufklärung über die Sexualpädagogik hin zur sexuellen Bildung
Auch wenn die Corona-Pandemie gegenwärtig alle anderen gesellschaftlichen Bestrebungen in den Schatten stellt, so ist nicht zu vergessen, dass im Zusammenhang mit der ProfessionalisierungProfessionalisierung|||||Eine Professionalisierung findet im weiteren Sinne statt wenn die Entwicklung einer privat oder ehrenamtlich ausgeübten Tätigkeit zu einem  Beruf wird. Im Rahmen der Professionalisierung werden häufig Qualitätsverbesserungen und Standardisierungen erreicht. Professionalisierung bedeutet auch die Entwicklung eines Berufs zu einer Profession, darunter wird meist ein akademischer Beruf mit hohem Prestige und Anerkennung verstanden.   des Elementarpädagogischen Bereichs der Fokus Bildung stärker als bislang, u.a. in Form von Bildungsempfehlungen oder Orientierungsplänen, in den Fokus gerückt ist (vgl. Friedrich et al. 2016). Diese Tendenz zeigt sich historisch betrachtet auch im Zusammenhang mit sexueller Bildung, wie folgende Grafik verdeutlicht:

Abb2
Abbildung 2: Phasenübergänge der Sexualpädagogik (VALTL 2013, S.127)










Demzufolge ist Sexualität auch unter dem Gesichtspunkt der Bildung zu verstehen. Damit sexuelle Bildung in sozialpädagogischen Einrichtungen gelingen kann, bedarf es allerdings vielschichtiger Kompetenzen, die die pädagogischen Fachkräfte besitzen müssen, um auch diesem Teil des Bildungsauftrages gerecht werden zu können.

Demnach formuliert Valtl fünf Kennzeichen für eine gelungene sexuelle Bildung (vgl. Valtl 2013:128ff.):

  • Sexuelle Bildung ist selbstbestimmt und lerner*inzentriert (vgl. ebd., S.128)
  • „Sexuelle Bildung hat einen Wert an sich" (ebd., S.131)
  • „Sexuelle Bildung ist konkret und brauchbar" (ebd., S.133)
  • „Sexuelle Bildung spricht den ganzen Menschen an" (ebd., S.135)
  • „Sexuelle Bildung ist politisch" (ebd., S.137)

Bezogen auf die obigen Ausführungen muss sexuelle Bildung als, „die über präventive Kompetenzen hinausgehende und durch lernförderliche Impulse gestützte Selbstformung der sexuellen Identität einer Person mit dem Ziel ihrer individuell befriedigten und sozial verträglichen Entfaltung auf allen Persönlichkeitsebenen und in allen Lebensaltern“ (SIELERT 2013: 41) verstanden werden.

Folgend wird die sexuelle Bildung als Teil des pädagogischen Handelns und die sexuellen Bildungskompetenzen von pädagogischen Fachkräften erläutert.



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