Bewegte Kinderkrippe

Inhaltsverzeichnis

  1. Bewegung – ein Querschnittsthema
  2. Bewegung aus der Entwicklungsperspektive
  3. Bildungsraum Kinderkrippe
  4. Das Zusammenspiel von Raum und Bewegung
  5. Das pädagogische Konzept der Bewegungskrippe
  6. Bewegungsfreude der pädagogischen Fachkräfte
  7. Analyse der Ist-Situation
  8. Gemeinsam bewegen und handeln
  9. Impression aus der Praxis
  10. Literatur

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Gemeinsam bewegen und handeln – bewegte Dialoge


Das Thema Bewegung spielt bislang bei Untersuchungen und Anregungen zu Dialogen zwischen Ezieher/in und Kind in der frühen Kindheit noch keine Rolle. Da jedoch frühes Lernen und Bewegung eine untrennbare Einheit bilden, muss auch Bewegung in diese Thematik eingebunden werden. Situationen, die Kinder beschäftigen oder zum bewegten Tun anregen, sollen aufgegriffen und gemeinsam mit den Kindern weiterentwickelt werden. Dazu ist es notwendig, dass pädagogische Fachkräfte in das Spiel der Kinder eintauchen und sich bewegt einbringen.

Von „sustained shared doing" (angelehnt an den Begriff des „sustained shared thinking" von Sylva et al. 2003) oder einem bewegten Dialog sollte man reden, wenn Erzieher/in und Kind(er) einen Weg suchen, um ein Bewegungsproblem (nachhaltig) zu lösen oder eine andere Situation „bewegt" weiter zu entwickeln. Dabei müssen die Interaktionsprozesse von dem Kind und dem Erwachsenen aktiv vorangetrieben werden.

 

Ressourcen oder Defizite? – Fehlerfahnder oder Schatzsucher?


Viele Pädagoginnen und Pädagogen sind es immer noch gewohnt nach Defiziten, nach den Problemen und den Schwierigkeiten bei Kindern zu suchen. Allzu oft beginnen dann Sätze mit „Das Kind kann noch nicht...", allzu oft steht dann „nicht mehr das Interesse an (seiner) Individualität im Vordergrund, sondern die Fixierung auf Abweichungen von Entwicklungsnormen." (Knauf 2006, S. 102). Stehen vor allem die Schwächen der Kinder im Focus, so bekommen die Kinder – wenn natürlich meist auch ungewollt – ihre Unzulänglichkeit gespiegelt.

Für Kinder ist es jedoch wichtig in einem Umfeld aufzuwachsen, das weniger die Fehler als die Stärken sieht, denn jedes Kind ist einzigartig und verfügt über Fähigkeiten und Ressourcen, man könnte auch sagen, über Schätze. In der bewegten Kinderkrippe sind die pädagogischen Fachkräfte Schatzsucherinnen. Sie orientieren sich an den Kindern und ihren Stärken.

 

Die ganze Kita muss in Bewegung kommen!


Wenn eine Krippe bewegungsfreudiger werden soll, muss sich die ganze Krippe diesem Thema öffnen. Mehr Bewegung darf nicht heißen „wir machen mal ein Projekt", vier Wochen Schwerpunkt Bewegung. Immer mehr Projekte führen nicht dazu, dass sich die Organisation, das System Kita verändert. Sie führen zu einem punktuellen Akzent, der ganz schnell wieder verschwindet. „Projektitis" führt nicht zu Veränderungen in der Kita. Wenn es nachhaltig um mehr Bewegung geht, muss das Thema konzeptionell verankert werden.



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