Die Arbeitszufriedenheit und die Gesundheit frühpädagogischer Fachkräfte rücken zunehmend in den Fokus, wenn es um Arbeitsbedingungen, Belastungsempfinden und pädagogische Qualität in der pädagogischen Arbeit geht. Rund 69 % der Fachkräfte geben an, dass sie sich stark belastet fühlen (DIW Berlin, 2021). Leitungskräfte geben an, dass sie in ihrer Einrichtung rund 20 % der Zeit unter der Fachkraft-Kind-Relation arbeiten (Deutscher Leitungskongress, 2023). Grund dafür ist einerseits der große Fachkräftemangel, einhergehend mit dem quantitativen Ausbau, aber auch die hohe Fluktuation der Fachkräfte in den Einrichtungen. Ein Spannungsfeld für Leitungskräfte allen Ansprüchen gerecht zu werden - denen der Kinder, der Familien, der pädagogischen Qualität und natürlich denen der pädagogisch Beschäftigten. Um diesen teils ambivalenten Anforderungen gerecht zu werden, muss Personalführung - neben Mitbestimmung und guten Organisationsstrukturen - um eine weitere Komponente ergänzt werden: die Selbstfürsorge der Leitungskraft.
Eine gute Selbstfürsorge der Leitungskräfte trägt dazu bei,
- den aktuellen Anforderungen selbstwirksam zu begegnen.
- das eigene und das Wohlbefinden der Fachkräfte im Blick zu haben.
- als Vorbild für die Beschäftigten, Eltern und Kinder zu fungieren.
Arbeitszufriedenheit und Gesundheit als Teil der Personalführung zeigen sich zum Beispiel in transparenten Strukturen, z.B. im Umgang mit Krankheiten, die nicht nur für Kinder gelten, sondern auch für Fach- und Leitungskräfte. Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit zum Thema "Arbeitszufriedenheit pädagogischer Fachkräfte" hat Dr. Anne Ruppert untersucht, inwieweit sich diese Strukturen positiv auf die Qualität frühpädagogischer Arbeit auswirken. Die befragten Fachkräfte gaben an, dass es klare Vorgaben zu Zeitkontingenten und Strukturen braucht für
- Teamgespräche,
- pädagogische Arbeit „am Kind“,
- Beobachtungs- und Evaluationsprozesse.
Und dass eben nicht mehr als Führungsaufgabe für das Team, sondern auch für die Leitungskraft selbst. Dafür ist die gute Zusammenarbeit mit dem Träger unerlässlich. Insofern findet in dieser Veranstaltung nicht nur das Thema Personalführung im Hinblick auf das Team und die Leitungskraft Platz, sondern auch im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit den Trägern.
Literatur:
DIW Berlin - Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (2021). Acht von zehn Erzieherinnen in Deutschland fühlen sich durch unangemessenes Gehalt belastet.
Deutscher Kitaleitungskongress (2023). DKLK-Studie 2023. Themenschwerpunkt: Personalmangel in Kitas im Fokus. Eine bundesweite Befragung unter 5.387 Kitaleitungen.
Referentin:
Dr. Anne Ruppert
Dipl.-Pädagogin, Trainerin und Coach im pädagogischen- und Bildungsbereich, wissenschaftliche Mitarbeiterin FH Bielefeld
Nummer: | LW 2024 09 |
Typ: | Vortrag |
Beginn: | 26.09.2024 um 15:00 Uhr |
Ende: | 26.09.2024 um 17:30 Uhr |
Ort: | 0 online |
Veranstaltungsort: | online |
Anmeldeschluss: | 19.09.2024 |
Name: | Gerlinde Schmidt-Hood |
Institution: | nifbe |
Telefon: | 05921-963510 |
Email: | gerlinde.schmidt-hood@nifbe.de |
Web: | www.nifbe.de |
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