„Alltagsintegrierte Sprachbildung durch Bewegung“ – ein Modellprojekt im Kreis Herford

Das Modellprojekt „Alltagsintegrierte Sprachbildung durch Bewegung“ wurde auf der Grundlage des Konzeptes „Bewegte Sprache“ gestaltet und startete  mit einer Auftaktveranstaltung bereits im November 2013. In acht anschließenden Modulen wurden die insgesamt 12 teilnehmenden Einrichtungen der Träger des Deutschen Roten Kreuzes, des Evangelischen Kirchenkreises Herford, der Stadt Herford und des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes von Januar bis November 2014 im Sinne einer alltagsintegrierten, bewegungsorientierten Sprachbildung weitergebildet. Beteiligt waren bzw. sind die Kita Ottelau, die Kita Villa Sonnenschein, die Kita Traumland, die Kita Krempoli, die Kita Kieselstein, der evangelische Kindergarten Lortzingstraße, der evangelische Kindergarten Ellersiekstraße, der evangelische Kindergarten Dünne, der evangelische Kindergarten Bünder Straße, das Montessori Kinderhaus, die Kita Maiwiese und die Kita zur Bleiche.

 Neben der Weiterbildung der pädagogischen Fachkräfte waren die Erprobung des Beobachtungsverfahrens BaSiK sowie das Identifizieren von Inhalten und Rahmenbedingungen, die in die Konzipierung der sich anschließenden landesweiten Qualifizierung in NRW einfließen sollten, Ziele des Modellprojektes. Demzufolge wurden ganzheitliche Formen einer alltagsintegrierten Sprachbildung erprobt und u. a. folgende Themen in Theorie und bewegungsorientierter Praxis erarbeitet: Voraussetzungen des Spracherwerbs, der Verlauf der kindlichen Sprachentwicklung, Peers, Mehrsprachigkeit, Sprache in anderen Bildungsbereichen.  Nach Abschluss des letzten Moduls fand im November 2014 eine Veranstaltung mit allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt, bei der Zertifikate ausgehändigt und Ergebnisse des Projektes präsentiert wurden.

Seitdem begleitet die Arbeitsgruppe „Bewegte Sprache“ die Einrichtungen in der Umsetzung einer alltagsintegrierten Sprachbildung. Hierzu wurde im September 2015, ca. ein Jahr nach Abschluss der Module, ein gemeinsames Netzwerktreffen veranstaltet, an dem ca. 75 Fachkräfte teilnahmen. Ziel der Veranstaltung war es, die Nachhaltigkeit des Projektes durch vorgegebene Fragen wie z. B. „Was sind Gelingensbedingungen zur Umsetzung einer alltagsintegrierten Sprachbildung und Beobachtung?“, sowie durch weitere offene Fragen zu diskutieren. Außerdem wurden die Bedarfe der jeweiligen Einrichtungen erfragt, die u. a. die Nachschulungen neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Auffrischungskurse, die weitere Begleitung und Coachings sowie Hospitationen umfassten. Aktuell stimmen hierzu die interessierten Einrichtungen Termine mit der Arbeitsgruppe ab. Es ist z. B. geplant, einige der Einrichtungen nach der Videointeraktionsbegleitung (SPIN) zu coachen. 

Zur Evaluation des Projektes wurden seit Beginn kontinuierlich Daten erhoben, um zu prüfen, inwieweit die Modulinhalte auch im pädagogischen Alltag umgesetzt werden bzw. die Fachkräfte einen Nutzen aus der Fortbildungsreihe ziehen konnten. Die Angaben der Teilnehmerinnen und Teilnehmer weisen darauf hin, dass ein Jahr nach Abschluss der Module theorie- und praxisbezogene Inhalte weiterhin mit hoher Frequenz im pädagogischen Alltag umgesetzt werden. Bezüglich der Fragen zur Nachhaltigkeit konnte ein prozentualer Anstieg im Vergleich zur Evaluation nach Abschluss der Module im November 2014 festgestellt werden. Dieser lässt sich dahingehend deuten, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im vergangenen Jahr das Konzept weiter erfolgreich umgesetzt haben und somit eine langfristige Umsetzung als wahrscheinlicher erachten als zum Zeitpunkt der letzten Evaluation. Derzeit fertigt die Arbeitsgruppe hierzu einen offiziellen Artikel an, der im Verlauf des Jahres veröffentlicht werden soll.

Mit dem Modellprojekt beteiligt sich die Arbeitsgruppe weiterhin an der bundesweiten Initiative Bildung durch Sprache und Schrift (BISS), die die Weiterentwicklung und Verbesserung derzeitiger Angebote zur Sprach- und Leseförderung sowie der Maßnahmen zur Sprachdiagnostik vorsieht. Die Ergebnisse der Abschlussevaluation, die die Bedeutung spezifischer Inhalte der Weiterbildung, Rahmenbedingungen sowie den Kompetenzzuwachs seitens der Fachkräfte fokussierten, wurden in diesem Kontext bereits vorgestellt und fanden inhaltlich wie strukturell große Zustimmung. Die Ergebnisse sollen im Mai 2016 bei der letzten Veranstaltung des BiSS-Clusters „Qualitätsmonitoring (Selbstevaluation)“ anhand eines Posters präsentiert werden, welches im Nachgang auch auf dieser Homepage zum Download eingestellt werden soll.