Anzahl der Beschäftigten leicht zurück gegangen


44.107 Personen arbeiteten 2015 in der KindertagespflegeKindertagespflege|||||Kindertagespflege oder Tagespflege umfasst eine zeitweilige Betreuung von Jungen und Mädchen bei Tagesmüttern oder Tagesvätern. Nach dem Tagesbetreuungsausbaugesetz von 2004 ist die Tagespflege neben der Tagesbetreuung in Kindertageseinrichtungen eine gleichwertige Form der Kindertagesbetreuung. . Seitdem diese Betreuungsform für Kinder unter drei Jahren ausgebaut wurde, hat die Zahl der dort Tätigen im Vergleich zum Vorjahr erstmals geringfügig abgenommen (-1,7%). Die Anzahl der betreuten Kinder nahm dagegen weiter zu (+1,1%). 2015 kümmerte sich eine Tagespflegeperson im Schnitt um 3,4 Kinder. Das zeigt fachkraeftebarometer.de, ein Angebot der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF). Bundesweit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten zwischen 2006 und 2015 um 45%. Die Anzahl der betreuten Kinder stieg im gleichen Zeitraum um 137% auf knapp 150.000. In Deutschland sind rund 14% der unter Dreijährigen in Kindertagesbetreuung bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater.


csm zahldesmonats 2 2016 20c9a456d3

Unterschiedliche Situation in den Ländern
In den Bundesländern wurde die Kindertagespflege zwischen 2006 und 2015 in unterschiedlichem Maße ausgebaut. Bezogen auf 1.000 Kinder unter drei Jahren stieg in Niedersachsen die Anzahl der Kindertagespflegepersonen von 11 auf 33 und in Nordrhein-Westfalen von 13 auf 29. Deutschlandweit ist dies das stärkste Wachstum. In Bayern und Berlin sind es mit 9 bzw. 16 Tagespflegepersonen pro 1.000 Kinder gleichbleibend viele. Gesunken ist die Anzahl in Bremen (von 27 auf 18), Hamburg (von 51 auf 20) und Mecklenburg-Vorpommern (von 37 auf 34). Auch die Betreuungskapazitäten variieren pro Bundesland: Während sich beispielsweise in Sachsen-Anhalt und Sachsen eine Tagespflegeperson im Schnitt um 4,3 Kinder bzw. 4,4 Kinder kümmert, sind es in Rheinland-Pfalz und im Saarland durchschnittlich 2,5 bzw. 2,7 Kinder.

Trotz Verbesserung niedriges Qualifikationsniveau
Mit dem Ausbau der Kindertagespflege hat sich die Qualifizierung der Beschäftigten verbessert: Der Anteil der Kräfte mit einer Grundqualifizierung im Umfang von mindestens 160 Stunden ist von 5% im Jahr 2006 auf 49% 2015 angestiegen. Ebenso verfügten 30% über eine pädagogische Berufs-ausbildung. Verglichen mit Erzieherinnen und Erziehern in Kitas, die eine mehrjährige Fachschulausbildung abgeschlossen haben, handelt es sich dabei dennoch um ein niedriges Qualifikationsniveau. Gut ein Fünftel (21%) der Kindertagespflegepersonen hatte 2015 keine oder eine geringe Qualifikation mit weniger als 160 Stunden.

"Bei der Qualifizierung der Beschäftigten in der Kindertagespflege wurden in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt", sagt Karin Beher, Mitglied der Autorengruppe Fachkräftebarometer. "Es bleibt allerdings noch viel zu tun, damit der Abstand zum Qualifikationsniveau in den Kitas abnimmt."

Weitere Informationen zur Kindertagespflege

Quelle: Presseinfo WiFFWiFF|||||WiFF ist ein Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, der Robert Bosch Stiftung und des Deutschen Jugendinstituts e.V. Die drei Partner setzen sich dafür ein, im frühpädagogischen Weiterbildungssystem in Deutschland mehr Transparenz herzustellen, die Qualität der Angebote zu sichern und anschlussfähige Bildungswege zu fördern.