Zu den wichtigsten Ergebnissen für Deutschland gehören:
Die Zahl der Kinder unter drei Jahren in der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung hat sich zwischen 2005 und 2017 mehr als verdoppelt. Der Bedarf ist noch höher: Die meisten der befragten Leiterinnen und Leiter von Betreuungseinrichtungen berichten, dass sie Kinder auf Wartelisten setzen müssen. Das gilt besonders in großen Städten und in Gegenden, die Leitungskräfte als problematisch einstufen.
94% der Fachkräfte sind mit ihrem Beruf zufrieden, aber nicht mit der Bezahlung und Anerkennung
Betreuungspersonen mit höherem Bildungsstand zeigen im Schnitt eine bessere Interaktion mit U3-Kindern, etwa bei der Förderung ihrer sprachlichen Entwicklung. In Deutschland sind 90 Prozent des Betreuungspersonals (Fachkräfte und Assistenten) speziell für die Arbeit mit Kindern ausgebildet – das ist der höchste Wert unter den untersuchten Ländern. In Betreuungseinrichtungen wie Kitas hat die große Mehrheit des pädagogischen Personals eine postsekundäre oder tertiäre Bildung abgeschlossen, unter den Tagesmüttern und -vätern weit seltener.Insgesamt ist die Berufszufriedenheit unter den Befragten mit 94 Prozent sehr hoch. Jedoch empfindet nur eine Minderheit ihr Gehalt als ausreichend (30 Prozent) und fühlt sich gesellschaftlich anerkannt (37 Prozent).
Mehr als zwei Drittel klagen über eine zu hohe Arbeitsbelastung, weil Kolleginnen oder Kollegen abwesend sind. Unter den Leitungskräften erklären knapp zwei Drittel, ihre Arbeit leide unter dem Personalmangel.
Personalmangel und zu hohe Arbeitsbelastung wird beklagt
Eine starke Beziehung zu den Eltern ist in den ersten Lebensjahren sehr wichtig. Eine Mehrheit der Befragten berichtet, dass Eltern der von ihnen betreuten Kinder regelmäßig über deren Entwicklung, Wohlbefinden und Lernfortschritte informiert werden. Seltener berichten sie, dass Eltern darüber hinaus angeregt werden, bestimmte Lernaktivitäten mit den Kindern zu Hause durchzuführen.Die Zusammenarbeit mit Eltern bzw. Erziehungsberechtigten zu verbessern, ist für viele ein Anliegen. Das zeigen auch die Antworten auf die Frage, wo Weiterbildungsbedarf bestehe. Jede bzw. jeder zweite sieht Weiterbildungsbedarf in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Eltern und Erziehungsberechtigten. Ähnlich häufig sehen die Befragten Weiterbildungsbedarf bei den Themen kindliche Entwicklung, Umgang mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen und Monitoring bzw. Dokumentation von Entwicklung, Wohlbefinden und Lernfortschritten.
Den vollständigen Bericht finden Sie unter https://www.oecd-ilibrary.org/education/quality-early-childhood-education-and-care-for-children-under-age-3_99f8bc95-en
Quelle: Presseinfo OECD Berlin Centre